Heute gabs das dritte lokale Rennen er Saison 2013, diesmal ein MTB Rennen. Ein MTB Rennen? Ja, genau. So ein Ding wo man unterwegs ist mit nem schwerem Bike und dicken Reifen. Wo es nicht so superschnell vorwärts geht und man am liebsten Abseits von Asphalt unterwegs ist.
Als ich Anfang des Jahres wieder Mitglied im örtlichen Bikeclub wurde (um ne Jahreslizenz inkl. Versicherung zu bekommen) meldete ich mich auch gleich bei den vom Klub organisierten Rennen an. Für die Mitglieder entfällt die Startgebühr und der Bryne CK hat die Orga echt gut im Griff, es macht Spass bei den Rennen dabei zu sein.
Nun ja, der Termin rückte näher und meine Motivation hielt sich in Grenzen. Wann ich das letzte Mal auf dem MTB gesessen hab? Keine Ahnung. Das letzte Mal abseits von Asphalt unterwegs gewesen? Noch länger her. Gestern dann mein MTB (von 2006) von der Wand genommen und da viel es mir doch gleich wieder ein. Da war doch was mit dem Tretlager. Oh ja, ordentlich Spiel hatte die Kurbelgarnitur und ich hatte beim letzten Check schon festgestellt, dass das Tretlager ausgeleiert und Kurbelachse eingelaufen war. Glück im Unglück: ich hatte beides noch niegelnagelneu da, da ich immer noch nicht mein Reiserad wieder zusammengebaut hab. Das sollte eigentlich schon längst fertig sein, war es aber nicht und so hatte mein eigenes Teilelager genau das passende auf Lager 🙂 Noch schnell umgebaut und die Schwalbe Big Apple* gegen Schwalbe Black Jack* getauscht.
Heute dann Renntag. 1700 angemeldete Leute wovon wie immer nicht alle zum Start erscheinen. 11 Uhr gings los, ich hatte 11:50 meine Startzeit. Wieder ganz hinten in der vorletzten Startgruppe da meine letzte Teilnahme 2009 war. Pünktlich als ich zu Haus losrollte fing es an mit Regen. Leicht, mehr und mehr und immer mehr. Egal. War warm und kurz/kurz passte super. Wie ich jetzt erst sah, hat mein Garmin die Durchschnittstemp bei 12 Grad angegeben. Dachte nicht das es doch so kalt war 🙂
Schnell noch Startnummer holen und bissl Warmfahren. Zwischenzeitlich hatte ich richtig Bock bekommen was auch an dem fehlenden „Präsentationsdruck“ lag. MTB ist nun wirklich nicht meine Stärke und wenn man hinten startet, ist der Druck weg an irgendeiner Gruppe dranhängen zu müssen. So war es dann auch. Die Startgruppe war mit 200 Leuten zwar nicht so gross, aber ich war ziemlich weit hinten (muss da besser werden nen guten Platz zu finden). Dann ging es los, erstmal durch den Ort und durch diverse Kreisverkehre und so. Ich versuchte bis nach ganz vorn durchzukommen. Immer schön links halten war meine Devise. Das klappte auch, aber es hatte sich nach dem Start gleich ne kleine Gruppe abgesetzt die ich nicht mehr einfahren konnte. Die waren nach 1000 m schon weg. Aber das war auch prima so, da ich damit die ganze Zeit – bis auf klitzekleine Ausnahmen – allein im Wind fuhr. Und das war richtig richtig schön. Auf den ersten 10 km war das zwar bissl langweilig, aber dann war es richtig nett da ich an unzähligen Leuten vorbeifuhr. Ein schönes Gefühl, so als Einäugiger unter den Blinden 🙂 Ich fand meine eigenen Rhythmus und Tempo und fuhr so dauern Leute ein. Auch im Gelände machte es riessig Spass mit vollem Risiko an den Leuten vorbeizubrettern. Es regnete und um die 1000 Leuten waren schon vor mir auf der Strecke. Wie die Wege und ich aussahen, könnt ihr Euch vorstellen. Aber genau das machte Lust auf „egal, ich seh eh aus wie Schwein und gebe Gas“. Pfützen und Schlamlöcher waren es nicht wert sie zum umfahren. Es war so das ganz Gegenteil von Rennradfahren, aber es machte wirklich Spass.
Nach 15 km gabs ne kleine Brücke mit Stau und Schlange, später noch nen schmalen Singletrail auf dem Überholen unmöglich war und ich gern noch etwas mehr Gas gegeben hätte. Auch hätte es weniger Asphalt, mehr Gelände sein können. Die Anstiege konnte ich alle fahren (bis auf einen wo der Typ vor mir Abstieg und ich nicht vorbei gekommen bin), die Abfahrten im Schlamm bei Vollspeed machten viel Spass, was vlt. auch an meiner beschränkten Sicht lag – Brille putzen ging erst im Ziel 🙂
Am Ende hab ich die 82 km in 2:56:15 gemacht und brauchte 122,7 % der Siegerzeit was Platz 611 von 1520 Startern macht. Ist jetzt zwar mein schlechtestes Ergebnis, aber wie ich schonmal in einem andern Post geschrieben habe, gibts hier einfach viele Leute die viel trainieren. Das vordere Niveau ist hoch. Aber ich hatte Spass. Viel Spass. Soviel Spass hatte ich bei einem Rennen schon lange nicht mehr, was auch an dem fehlenden Druck lag und ich so für mich hinfahren konnte. Sehr sehr schön. Und jetzt? Jetzt werd ich erstmal wirklich nach nem neuem MTB-Rahmen schauen. An meinem liegen die Schaltzüge z.T. noch offen und in die Enden hat sich dann ordentlich Dreck reingesetzt, was ein Schalten auf den letzten 20 km ziemlich schwierig machte. Hab dann versucht jede Pfütze mitzunehmen um das Spritzwasser als Spühlwasser zu verwenden. Klappte manchmal, so technische Probleme trüben aber doch die Fahrfreude. Und ja, auch das Problem war mir bekannt aus dem Winter. Ich sag nur eingefrorene Schaltzüge.
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