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bike & run

Über mich

Es muss noch zu DDR-Zeiten gewesen sein. Die Strassen waren am Abend noch leer. Fahrrad fahren lernen konnte man noch auf Hauptverkehrstrassen, so leer waren die. Ich erinnere mich gut, wie mir mein Onkel Dietmar versuchte das Radfahren beizubringen. Eine grosse breite Hauptverkehrsstrasse in Wurzen. Ich versuchte zu wenden, hatte dafür die komplette Strasse für mich allein und trotzdem gelang es mir, das einzige Strassenschild weit und Breit auf der gegenüberliegenden Strassenseite zu erwischen. Voll dagegen. Krach. Danach hatte ich erstmal die Schnauze gestrichen voll und keinen Bock mehr auf das dämliche Radfahren.

Zum Glück ist das ne Weile her. Irgendwann erlernte ich es doch noch mich ohne Stützräder auf so einem wackliges Ding zu halten. Später, in meiner Jugend sogar mit viel Gepäck. In der Zwischenzeit öffneten sich die Grenzen und ich nutze die Schulsommerferien um mit vollem Gepäck ein halbes Dutzend Mal Irland zu bereisen. Ich weiss nicht ob es die Liebe zum Radreisen oder die Liebe zu Irland war. Vielleicht war es beides den ausser Irland bereiste ich eigentlich kaum etwas. Ein paar Touren in Deutschland, ich erinnere mich an ein langes Radwochenende in der sächsischen Schweiz.

Später dann Studium, Studienabbruch, soziale Projekte. Ich gründete mit anderen eine Umweltgruppe und baute eine Fahrradselbsthilfewerkstatt auf. Ich schraubte mehr an Bikes als ich sie bewegte, aber das Thema biken blieb. Ein Kumpel fing an die Welt zu bereisen, Radreiste nach Indien und durch Indonesien, ich schraubte lieber. Es war ne schöne Zeit. Die Werkstatt lag in einem alten Hinterhofhaus. Wir hatten keine tollen Highendparts. Meist hantierten wir mit altem Zeugs rum und im Winter war es arschkalt. Aber egal. Wir hatten ne recht gute Ausstattung, da wir immer wieder Kohle vom Jugendamt für unsere Jugendarbeit bekamen. War ne schöne Zeit.

Die Jahre gingen ins Land, das Leben veränderte sich, wir wurden Erwachsen. Das soziale blieb, aus der Umweltgruppe entstand ein Verein der sich um Jugendbildung und Zivilgesellschaftliche Bildungsarbeit kümmerte. Nazis bestimmten das Geschehen meiner Kleinstadt und die Bevölkerung schaute weg. Wie so oft. Die Arbeit im Verein bestimmt mehr oder weniger mein Leben, ich fuhr nur noch selten Rad.

Nach ein paar Jahren zog ich weg, kümmerte mich mal um einen Abschluss. 2005 ging es nochmal auf einen grosse Radreise: 3.500 km durch Norwegen in 5 Wochen. Allein – ich mit meinem Reiserad. Diese Reise veränderte viel. Das Jahr darauf entschied ich mich nach Norwegen zu ziehen. Ich fuhr mit dem Rad von Leipzig nach Bryne, meine besser Hälfte kam ein paar Wochen später nach.

Im Herbst 2006 kaufte ich mir dann auch ein MTB. Mein erstes MTB. Bis dahin hatte ich nur meine Reiserad und mein OLMO. Ich lernte Leute kennen die auch viel bikten, fing an mit ihnen zu tranieren. Ich glaub es war noch der Herbst 2006 als ich das erste Mal im Team für die Styrkeprøven tranierte. Ich auf dem OLMO. Die Gänge reichten nicht und meine Trittfrequenz muss irre gewesen sein. Ein neues Rennrad musste her, was 2007 dann soweit war. Ich verliebt mich in mein Bianchi Ducati Corse und wir fanden zu einander. Eine Liebe die bis heute hält.

In den drei Sommern von 2006 bis 2009 nahm ich dann dreimal an der Styrkeprøven teil. Immer im Team. Das erste Mal etwas ruhiger um die Strecke kennen zu lernen, dann zweimal im Express-Team. 2008 mit 14 h und 36 Minuten meine persönliche Bestzeit. Früher in meiner Jugend bin ich nie Rennen gefahren. In Norwegen, meiner neuen Heimat fing ich damit an, nahm an ein paar Rennen teil. Vor allem mit dem Rennrad, ab und an mit dem MTB. 2010 kam unsere erste Tochter Lilly zur Welt. Ich liess das mit dem Radfahren sein, die Herausforderung „Familie“ stand auf dem Programm. 2011 dann wurde unsere zweite Tochter, Elli geboren. Wir hatten routine bekommen und ich nen dicken Bauch.

Frühjahr 2012 war es soweit, ich fing wieder an zu Biken. Für mich, ohne Rennen. Ich fing auch wieder an zu schrauben, so wie früher. Es fühlt sich gut an, sehr gut sogar. Viele Kilos Körperfett mussten weichen, viele Taler verdienten diverse Bikeshops an mir und alle wurden Glücklich. Hier im Blog möchte ich gern meine Erfahrungen und Eindrücke tauschen. Ich will nicht sagen „so ist es richtig oder falsch“. Ich will einfach nur Erfahrungen tauschen und in den Kommentaren die Erfahrungen anderer lesen. Ich will mich austauschen, testen und am wichtigsten: Freude daran haben – zu biken, zu schrauben und meine Erfahrungen hier im Blog zu teilen.

8 Kommentare

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